Diamantbestattung

Die Diamantbestattung ist Ausdruck einer sehr persönlichen und tiefen Beziehung, die Hinterbliebene zur verstorbenen Person hatten. Der Diamant selbst gilt als Symbol für Ewigkeit und Reinheit. Wir beantworten im folgenden Ratgeber die wichtigsten Fragen zum Thema. 

Was ist eine Diamantbestattung?

Die Diamantbestattung ist streng genommen keine Bestattungsform, sondern eine Transformation von einer Menge an Asche oder Haaren in einen synthetischen Diamanten. Man spricht deshalb auch von einem Erinnerungsdiamanten.

Welche Geschichte hat die Diamantbestattung?

Die Herstellung synthetischer Diamanten gelang erstmals 1953 in Schweden anhand des Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahrens. Dabei wird Kohlenstoff in einen Diamanten umgewandelt. Beim Erinnerungsdiamanten wird aus der Asche der Kohlenstoff isoliert, der zur Herstellung des Diamanten dient.

Welche Vorteile hat eine Diamantbestattung?

  • Der Diamant gilt als vollendetes Symbol inniger Liebe und Erinnerung, Ewigkeit und Reinheit.
  • Beim Erinnerungsdiamanten handelt sich um ein einzigartiges Unikat, das aus der Asche oder den Haaren der verstorbenen Person hergestellt wird, der Diamant hat vor allem einen persönlichen Wert.
  • Durch den Diamanten ist eine unmittelbare Nähe zur verstorbenen Person gegeben, wenn ein Schmuckstück daraus gemacht wird – trägt man das Schmuckstück, hat man die geliebte Person immer bei sich, egal wo man sich selbst gerade befindet. Diese Nähe ist eine sehr tröstliche, persönliche Vorstellung und spiegelt die Beziehung zwischen Hinterbliebenen und Verstorbenen wider.
  • Ein Diamant schafft eine greifbare Erinnerung, ein Andenken zum „Anfassen“.

Welche Nachteile hat eine Diamantbestattung?

  • Es wird nur ein Teil der Asche für den Erinnerungsdiamanten verwendet, die restliche Asche muss beigesetzt werden.
  • Diese Form von Diamanten wird durch ein eigenes Verfahren künstlich hergestellt – es handelt sich also nicht um einen natürlich entstandenen Diamanten.
  • Bei der Diamantbestattung fallen zusätzliche Kosten für die Überführung oder den Versand der Asche an das Unternehmen, das den Diamanten herstellt, an – eine persönliche Übergabe der Asche durch die Hinterbliebenen ist nicht möglich.

Welche Diamanten gibt es?

Es ist möglich, Einzeldiamanten und Familiendiamanten (mehrere Diamanten, die in der Familie verteilt werden können) herstellen zu lassen. Die Größe der Diamanten ist auch davon abhängig, ob nur ein Diamant oder mehrere aus der Asche oder den Haaren erzeugt werden. Ob und wie der entstandene Diamant geschliffen wird, kann ganz individuell ausgesucht werden.

Wie läuft eine Diamantbestattung ab?

Die Diamantbestattung kann als Ergänzung zur klassischen Urnenbestattung gewählt werden oder diese, falls in Ihrem Land erlaubt, auch ersetzen.

Nach der Kremation wird die Asche der verstorbenen Person in einer Urne verwahrt. Diese muss von einem Bestatter an das Unternehmen, das den Diamanten herstellt, überführt werden. Zur Herstellung des Diamanten wird der Urne eine gewisse Menge an Asche entnommen. Der in der Asche oder den Haaren vorhandene Kohlenstoff wird isoliert und dann in Grafit umgewandelt. Aus diesem entsteht dann mithilfe eines mehrstufigen chemischen Verfahrens unter großem Druck und enormer Hitze der Diamant. Je größer der Diamant, desto länger ist die Wachstumszeit.

Ist bei einer Diamantbestattung eine Trauerfeier möglich?

Voraussetzung für eine Diamantbestattung ist die Kremation. Im Zuge dieser ist eine Verabschiedung und/oder darauffolgende Trauerfeier möglich. Auch bei einer Diamantbestattung muss auf eine Trauerfeier nicht verzichtet werden und die Angehörigen können sich am Sarg oder an der Urne verabschieden.

Was kostet eine Diamantbestattung?

Die Preise einer Diamantbestattung richten sich nach Farbe, Größe und Schliff des Diamanten. Farblose Diamanten benötigen den höchsten Reinigungsstandard sowie eine weitaus längere Wachstumszeit als farbige Diamanten und gehören damit zu den teureren Varianten. Allgemein kann ein Einzeldiamant zwischen EUR 2.000,- und 35.000,- kosten.

Gibt es bei der Diamantbestattung besondere rechtliche Vorgaben?

Ja, wie für alle Bestattungsformen gibt es auch speziell auf die Diamantbestattung spezialisierte Anbieter und sie darf nur von dafür konzessionierten Betrieben durchgeführt werden.

Wo ist eine Diamantbestattung möglich?

Entscheidet man sich für eine Diamantbestattung, so ist die Herstellung des Diamanten nur im Ausland möglich. In Österreich ist es gesetzlich verboten, dass Hinterbliebene die Asche der:des Verstorbenen persönlich an das ausländische Unternehmen, welches den Diamanten herstellen soll, vorbeibringen oder schicken. Dies muss von einem Bestattungsunternehmen übernommen werden und es fallen dabei zusätzliche Kosten an.

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