Erinnerungsorte und Gedenkstätten: Bewahren, Gedenken, Lernen
Was sind Erinnerungsorte und Gedenkstätten?
Gedenkstätten sind Orte der Erinnerung und des Gedenkens. Sie helfen uns, bestimmte Ereignisse in unserem Gedächtnis zu behalten und schaffen ein Bewusstsein für das, was geschehen ist. Durch sie lernen wir aus der Vergangenheit und durch sie geben wir das Wissen an nachkommende Generationen weiter. Oft werden Gedenkstätten am Ort des Geschehens oder in seiner Nähe errichtet. Bauliche Überreste, eigens geschaffene Denkmäler in Form von Gebäuden oder Plastiken, aber auch Gedenktafeln kennzeichnen diesen besonderen Ort und weisen ihn als einen aus, an dem wir uns an Kriege oder Verbrechen, Katastrophen oder Brände, Naturereignisse oder Personen erinnern. Sie gemahnen an Opfer von Epidemien und Naturkatastrophen, sie vergegenwärtigen uns die Opfer von Ermordung, Misshandlung sowie Verfolgung. Gedenkstätten sind nicht nur Erinnerungsorte an Geschehenes, sie dienen dazu, bewusst ein Zeichen gegen Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und die Verletzung der Menschenrechte zu setzen. Die Geschichte der Opfer soll die Besucherinnen und Besucher in Bezug auf schreckliche Ereignisse sensibilisieren und in ihnen ein Bewusstsein für zukünftiges schaffen, damit sich diese Ereignisse nicht mehr wiederholen.
Jede Gedenkstätte ist individuell und erzählt ihre eigene Geschichte. Die Vielfalt an Gedenkstätten ist ein wichtiger Teil unserer Erinnerungskultur und trägt dazu bei, unsere Erinnerungen aufrechtzuerhalten.
Unterschiede zwischen Gedenkstätten und Erinnerungsorten im privaten und öffentlichen Bereich
Gedenkstätten im öffentlichen Bereich sind für die Allgemeinheit zugänglich und oft Orte des kollektiven Gedächtnisses, die an bestimmte Ereignisse erinnern. Gedenkstätten im privaten Bereich hingegen sind für einen meist sehr kleinen und persönlichen Kreis bestimmt, für Familien oder enge Freunde, oder vielleicht auch nur für eine einzelne Person.
Ein Friedhof wird oft von staatlichen oder kirchlichen Institutionen verwaltet, ist öffentlich zugänglich, enthält aber viele unterschiedliche Grabstätten, die eigentlich von Privatpersonen als Erinnerungsorte genutzt werden und dem persönlichen Andenken dienen.
Ähnlich ist es bei virtuellen Gedenkformen, private Nutzer erstellen auf sozialen Medien Videos oder Collagen mit Bildern der Verstorbenen oder der Beisetzung und teilen damit schöne Momente mit Freunden, der Familie oder auch der Öffentlichkeit.
Viele Bestattungsunternehmen bieten heutzutage die Möglichkeit, per Mausklick zu kondolieren, eine Kerze zu entzünden, einen Stern zu entfachen oder selbst einen Text zu verfassen, um von Verstorbenen Abschied zu nehmen.
Erinnerungsorte im privaten Bereich
Was wir lieben, vergessen wir nicht! Wenn uns etwas viel bedeutet, wollen wir es gerne immer in unserer Nähe wissen oder um uns haben. Wir schaffen uns unsere eigenen Erinnerungsorte. Sie entstehen aus einem persönlichen Anliegen und Wunsch, die in uns wohnen.
Aufbewahrung der Urne zuhause oder in einer Grabstätte im Garten:
In Österreich besteht die Möglichkeit eine Urne, die die Asche eines lieben Verstorbenen enthält, auch zuhause oder in einer Grabstätte des eigenen Gartens aufzubewahren. Beide Varianten sind jedoch genehmigungspflichtig und es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, wobei diese im Bestattungsgesetz des jeweiligen Bundeslandes geregelt werden. Die Urne kann in der Wohnung oder dem Haus aufgestellt oder aber auch in einer eigens errichteten Grabstätte im Garten beigesetzt werden.
Gedenkstätten für die Öffentlichkeit
Mahnmal: Ein Mahnmal ist eine besondere Art von Denkmal, dass uns an schreckliche Ereignisse erinnern soll, damit wir diese nicht vergessen. Diese Erinnerungen werden von Generation zu Generation weitergegeben. Ein berühmtes Mahnmal wie zum Beispiel, das KZ Mauthausen, dient als Ort des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus aus dem Zweiten Weltkrieg. Heute ist es ein Museum, das Dauerausstellungen zur Geschichte des Konzentrationslagers und des Schicksals der Häftlinge die damals geschehenen Ereignisse dokumentiert. Die Gedenkstätte ist auf sozialen Medien wie Facebook, Instagram, TikTok und Vimeo aktiv. Dies ist sehr wichtig, um auch jüngere Menschen zu erreichen und das Bewusstsein für die Geschichte zu stärken, damit Erinnerungen lebendig bleiben.
Denkmal: Ein Denkmal ist eine häufig künstlerisch gestaltete, plastische Darstellung oder ein Gebäude, das an die Vergangenheit erinnert. Es kann in Form von Statuen, einer Säule oder anderen monumentalen Bauwerken, aber auch als abstrakte Bildhauerei auftreten und erinnert an berühmte Persönlichkeiten oder vergangene Ereignisse. Beispiele hierfür wären die vielen Reiterstandbilder, Herrscherstatuen, die Wiener Pestsäule am Graben etc.
Gedenktafel: Eine Gedenktafel wird häufig aus Stein oder Metall hergestellt und ist eine gefertigte Platte oder ein Schild, welches an ein historisches Ereignis oder eine Person erinnert. Sie kann plastisch, als Relief gestaltet sein und auch Daten zu Personen eingraviert haben. Eine weit verbreitete Form sind die sogenannten Stolpersteine, die häufig an öffentlichen Orten wie Gebäuden oder auf Straßen angebracht werden.
Die Gestaltung eines würdevollen Abschieds von einer lieben Person und ein gepflegtes Grab sind Ausdruck unserer Wertschätzung gegenüber der Verstorbenen. Die Grabstätte selbst wird für uns zu einem Erinnerungsort, an dem wir unsere Erinnerungen pflegen und an dem wir gedenken. Der Wiener Verein unterstützt Sie dabei, Ihren Abschied ganz nach Ihren Wünschen mit einer Bestattungsvorsorge zu gestalten und bietet einen Grabpflegeservice zur Erhaltung der Grabstätte.
Informieren Sie sich bei unseren Beraterinnen und Beratern!
Wir informieren rund ums Thema und erstellen mit Ihnen Ihre optimale Vorsorge.